Meine beiden vorangegangenen Schwangerschaften verliefen gänzlich unspektakulär - keine Übelkeit, normale Gewichtszunahme, keine Rückenschmerzen, keine Schlafprobleme, tolle Haare und Nägel und überhaupt habe ich mich rundum pudelwohl gefühlt. Diese dritte Schwangerschaft startete ähnlich unkompliziert und auch dieses mal fühle ich mich wohl und ich genieße jeden Tag mit dem wachsenden Bauch und doch ist es irgendwie anders.
Dies ist meine dritte Schwangerschaft innerhalb von fünf Jahren und so unkompliziert alles läuft, so sehr spüre ich doch, dass mein Körper dieses mal unter einer höheren Belastung steht, als vorher. Die erste spürbare Veränderung war, dass mein Bauch bereits seit Mitte der Schwangerschaft ständig hart wird und mir damit zu signalisieren versucht, dass man schwanger doch nicht immer einfach so weiter machen kann wie bisher. In Rücksprache mit meiner Hebamme sehe ich aber bisher davon ab Magnesium einzunehmen, um eben auch bewusst wahrnehmen zu können, wann ich mich vielleicht mal kurz hinsetzen oder ausruhen sollte, auch wenn das im Alltag mit den Jungs natürlich nicht immer so einfach umsetzbar ist.
Seit zwei, drei Wochen spüre ich auch deutlich mehr Druck nach unten, als ich das gewohnt bin. Der Muttermund ist fest verschlossen und der Gebärmutterhals nicht verkürzt und trotzdem kann ich kaum noch in die Hocke gehen, ohne dass es sich so anfühlt, als würde das Baby gleich heraus fallen. Letzte Woche kam ich auf die Idee, mit den Jungs das Trampolin der Nachbarn unsicher zu machen und musste schon nach zwei, drei Sprüngen einsehen, dass das gar keine gute Idee war. Klar, könnte man auch vorher drauf kommen, aber in der vorherigen Schwangerschaft war eben auch moderates Trampolin springen kein Problem.
Gestern lieferte mir meine Ärztin dann einen weiteren Beweis für meinen "Verfall", denn ich durfte ein Rezept für Kompressionsstrümpfe mit nach Hause nehmen - an meinem Oberschenkel hat sich bis zum Knie eine blaue Krampfader gebildet und um einem Fortschreiten vorzubeugen, werde ich ab jetzt bis zum Ende der Schwangerschaft (und auch noch danach?!) formschöne Strümpfe tragen dürfen. Eigentlich nichts schlimmes, aber ich hätte nicht gedacht, dass ich vor meinem 70. Lebensjahr ein Sanitätshaus besuchen würde. Allerdings versicherte mir die Dame heute, dass Krampfadern in der Schwangerschaft nun wirklich keine Seltenheit seien, auch wenn niemand darüber zu sprechen scheint. Ich hoffe nun einfach darauf, dass es bis Mitte Juni nicht über 25 °C werden, denn ich vermute wenn es so richtig warm ist, könnten die Strümpfe doch sehr unangenehm werden. Was mich aber tatsächlich ein bisschen stört ist, dass sich diese Krampfader wohl nie mehr zurück bilden wird und das ist natürlich schon ein bisschen doof.
Auch von der berüchtigten Schlaflosigkeit bleibe ich dieses mal nicht verschont und wälze mich Abends noch wesentlich länger als gewöhnlich hin und her. An der Müdigkeit kann es jedoch nicht liegen, denn am liebsten würde ich täglich ein Mittagsschläfchen halten, was natürlich völlig unmöglich ist, weil dann mein Großer seine exklusive Mama-Zeit genießt.
Alles in allem möchte ich mich keinesfalls beklagen, denn es geht mir grundsätzlich wirklich sehr gut und ich weiß, dass viele Frauen in einer Schwangerschaft mit ganz anderen Problemen zu kämpfen haben. Dennoch bemerke ich eben, dass eine dritte Schwangerschaft (und dann auch noch in so kurzem Abstand) auch für einen vorher komplikationslos "funktionierenden" Körper eine größere Belastung zu sein scheint und wollte an dieser Stelle offen und ehrlich darüber reden. Noch bin ich ja nicht am Ende angelangt und es können noch so einige mir unbekannte Wehwechen dazu kommen. Aber hey, mein Körper leistet gerade großartiges und schenkt zum dritten Mal einem Kind das Leben, also werde ich versuchen die Spuren dieser besonderen Zeit für den Rest meines Lebens mit Stolz zu tragen.
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