28 Ocak 2016 Perşembe

Outing die Zweite (18+4)

Mehr als acht Wochen ist es her, dass wir unser Baby zuletzt auf dem Ultraschall bewundern konnten. Natürlich hatte ich auch vor vier Wochen eine Schwangerschaftsvorsorge, aber da ich auch unser drittes Baby gerne wieder im Geburtshaus zur Welt bringen möchte, wechsle ich für die Untersuchungen zwischen Gynäkologin und Hebamme.

Vor acht Wochen, genau bei 10+0, sagte meine Ärztin, dass sie auf dem Ultraschall eindeutig einen Jungen erkennen würde und sich ziemlich sicher sei, dass sich daran auch nichts mehr ändern würde. Diese Nachricht löste Gefühle in mir aus, mit denen ich selbst so nicht gerechnet hatte. Seitdem ist viel Zeit vergangen. Zeit, die ich genutzt habe, um meine Gefühle zuzulassen, sie zu verarbeiten und gestärkt daraus hervor zu gehen. Auch die vielen Nachrichten auf allen Kanälen haben dazu beigetragen, dass ich mich mittlerweile völlig auf drei Söhne eingestellt habe und mich einfach nur auf dieses Kind, dieses kleine Wunder in mir freue. Und ich dachte mir, hey, wie toll ist das bitte drei Jungs zu haben - ähnliche Interessen, volle Kleiderschränke, ständiges Wettpieseln und später völlige Ruhe für mich bei jeder Sportschau. Läuft.

Der nächste Ultraschall war dennoch lange ersehnte, denn acht Wochen können einem wie eine Ewigkeit erscheinen, gerade jetzt am Anfang, wo sich das Kind im Bauch so rasant entwickelt. Außerdem spüre ich das Kind zwar schon seit einiger Zeit, aber im Vergleich zu den beiden anderen Schwangerschaften nicht so intensiv und häufig. Daher wollte ich nun einfach Gewissheit haben, dass es dem Baby gut geht und alles so ist, wie es sein soll.

Gestern war es dann also endlich soweit und meinem Baby geht es ganz hervorragend! Es strampelte und trat um sich wie verrückt und wie all meinen Babys im Bauch, schien es dem Ultraschall nicht viel abgewinnen zu können. 256 Gramm ist das kleine Menschlein nun (hochgerechnet) schwer und perfekt entwickelt. Dass ich nicht so viel von dem Kind spüre war tatsächlich keine Einbildung, denn ich habe eine Vorwandplazenta die doch einiges an Bewegungen abdämpft. Mir fiel wirklich ein Stein vom Herzen und ich beobachtete dieses kleine Wesen mit einem breiten Lächeln auf den Lippen. So überflüssig dieser Ultraschall auch vielen erscheint, so faszinierend und beruhigend ist es doch, sein Baby tatsächlich vor Augen zu haben.

Nachdem nun also vom Ultraschall her alles in Ordnung war, sagte meine Ärztin dann ganz von sich aus, dass sie aber nun doch noch einmal nach dem Geschlecht schauen wollen würde, was wir natürlich auch wollten, denn gegen eine endgültige Bestätigung hatten auch wir nichts. Also machte sie sich auf die Suche. Und suchte und suchte und suchte nach dem entscheidenden Merkmal. Immer wieder veränderte sie die Position des Schallkopfes und auch das Kind drehte sich immer wieder hin und her. So richtig zufrieden war sie aber nie mit der Position, denn sie konnte das Geschlecht einfach nicht eindeutig ausmachen. Man konnte zwar da zwar was, aber eben nicht genug, als das es eindeutig gewesen wäre. Also beschloss sie noch einen vaginalen Ultraschall zu machen, aber auch hier dasselbe Spiel. Sie schaute sich alles genau an, hatte eigentlich auch einen guten Blick, wollte sich aber dennoch nicht festlegen.

Im anschließenden Gespräch sagte sie, dass sie nun dazu tendieren würde, dass da doch ein Mädchen in meinem Bauch heran wächst. Sie sagte auch, dass die erste Prognose ja ohnehin sehr vage gewesen wäre und zu dieser frühen Zeit in der Schwangerschaft nicht wirklich aussagefähig. Also so ziemlich das Gegenteil von dem, was sie damals sagte. Ich sagte ihr auch ganz offen, dass mich das damals schon sehr mitgenommen hat und ich im Nachhinein froh wäre, wenn sie damals einfach gar nichts gesagt hätte. Ihr war das Ganze wohl auch peinlich, denn sie bat mich in zwei Wochen noch einmal zu kommen, in der Hoffnung, dann ein eindeutiges Outing zu erhalten. Und das hab ich wirklich noch nie gehört, dass ein Arzt zum Ultraschall bittet, nur um das Geschlecht heraus zu finden.

Emotional hat das bei mir erstaunlich wenig ausgelöst. Natürlich bin ich etwas verwirrt und kann mir - so verrückt das nach dem ersten Outing-Posting auch klingen mag - gerade überhaupt nicht mehr vorstellen, nun eventuell doch eine Tochter zu bekommen. Ich habe mich so sehr auf drei Jungs eingestellt, dass ich nun nicht einfach umschalten kann. Auch versuche ich gar nicht zu sehr darüber nach zu denken, sondern einfach abzuwarten. Es ist ohnehin längst entschieden und ich liebe dieses Baby, dieses wunderbare kleine Menschlein von ganzem Herzen, egal welches Geschlecht es nun haben mag. Dieses Hin und Her ist natürlich jetzt schon doof, aber für mich ist nun tatsächlich das Wichtigste, dass es meinem Kind gut geht und wir uns im Juni kennen lernen, egal ob Tochter oder Sohn.

Verrückt. Ich hätte niemals gedacht, dass es nun tatsächlich noch zu dieser Wendung kommen würde.

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