20 Ocak 2016 Çarşamba

9 Monate Äffchen


Neun Monate bist du nun alt - damit bist du ungefähr genauso lange hier mitten unter uns, wie du in meinem Bauch warst. Seltsam. Es kommt mir vor als wäre ich vor einer Ewigkeit schwanger gewesen und es ist nicht mehr vorstellbar, dass du irgendwann einmal nicht hier bei uns warst. Du gehörst dazu und hast ganz selbstverständlich deinen Platz eingenommen, mitten in unseren Herzen.

Mein kleiner Wirbelwind, deine rasante motorische Entwicklung scheint nicht zu stoppen. In den letzten vier Wochen hast du gelernt dich unfallfrei vom Stehen wieder auf die Knie herab zu lassen und dich selbst stabil hin zu setzen, wobei du es bevorzugst auf deinen Beinen zu sitzen anstatt platt auf den Po mit ausgestreckten Beinen.

Als wäre das nicht genug hast du mit gerade mal 8,5 Monaten begonnen mit allem erdenklichen durch die Gegend zu laufen. Die ersten Laufversuche hast du gemacht indem du die Kinderstühle vor dir her geschoben hast, aber kurz darauf hast du den Lauflernwagen deines Bruders erobert und bist einfach damit losgerannt. Wobei "gerannt" hier keine Übertreibung ist. Ich dachte ich traue meinen Augen nicht. Du hast unglaublich viel Spaß dabei und keckerst und kicherst wie verrückt, während du rennst. Wir mussten dich das ein oder andere mal tatsächlich schon ausbremsen, denn du kennst kein Ende und läufst und läufst bis zur total Erschöpfung. Du genießt deine Fähigkeiten und gehst darin voll auf.

Da du nun alleine auch Sitzen kannst, nimmst du an den Familienmahlzeiten nun in deinem Hochstuhl teil und wir LIEBEN es, jetzt alle zusammen am Tisch zu sitzen. Darauf habe ich mich damals bei deinem großen Bruder schon gefreut und auch jetzt bei dir wieder. Es ist einfach ein tolles Gefühl, wenn wir beim Essen so richtig zusammen sitzen. Als Familie. Das ist eines der kleinen Dinge, an denen ich mich immer wieder erfreuen kann.

Einhergehend mit deinen neuen Fähigkeiten hast du intensiv begonnen zu fremdeln und die Nächte bzw. Abende sind leider etwas schwieriger geworden. Eigentlich hast du nach dem abendlichen Hinlegen immer problemlos drei, vier Stunden geschlafen, aber jetzt wirst du häufig schon nach 45 Minuten wach und verlangst nach der Brust. Du müsstest mal hören was passiert, wenn ich dir dann mit dem Schnuller ankomme... seufz. Richtig gut und fest schläfst du erst dann, wenn ich neben dir liege und du dich an mich kuscheln kannst. Aber auch Nachts wirst du noch wach und willst am liebsten an der Brust nuckelnd weiter schlafen. Noch gebe ich dir was du möchtest, denn ich empfinde es nicht als belastend. Gut, ich würde mir schon wünschen, dass du mir Abends auch mal so zwei Stündchen Pause gönnst, ohne dass ich ständig wieder zu dir hoch laufen muss, aber ich weiß, dass das irgendwann kommen wird. Es hat denke ich einfach einen Grund, dass du plötzlich so viel Nähe einforderst, schließlich kann die Erkenntnis, dass du dich so schnell von Mama weg bewegen kannst, auch ziemlich erschreckend sein. Also versuche ich weiterhin dein Hafen zu sein und deine Bedürfnisse zu achten.


Wir Stillen nach wie vor zum Einschlafen und auch am Tag noch ein, zweimal zwischendurch, aber den Großteil deiner Mahlzeiten macht mittlerweile "normales" Essen aus. Zum Frühstück isst du Brot oder Brötchen mit Frischkäse, Leberwurst oder Butter, auch mal etwas Ei, Tomate oder Gurke. Käse und Wurst findest du bisher noch nicht so spannend. Mittags koche ich meistens etwas für uns beide, da du ja noch alles isst (Ich weiß es ist hoffnungslos aber: Bitte lass es so bleiben, bitte lass es so bleiben!), bin ich da völlig flexibel. Am Wochenende, wenn wir Abends kochen, essen wir Mittags meistens Quark, Joghurt, Obst oder Obstmus (da wirst du dann tatsächlich auch mal gefüttert) und Abends gibt es wieder kalte Küche. Es ist so wunderbar, dass du nicht gefüttert werden musst und wir alle zusammen ganz normal essen können. Für uns war es wohl eine der besten Entscheidungen, weitestgehend auf Brei zu verzichten.

Am 14.12.2013 hast du deinen ersten Haarschnitt von mir bekommen. Die Flusen an den Seiten und Hinten waren wirklich nicht mehr besonders schön, aber deine süßen Löckchen auf dem Kopf habe ich verschont, die konnte ich einfach nicht abrasieren. Mit deiner neuen Frisur siehst du deutlich älter und ein gutes Stück mehr nach Kleinkind aus, aber immernoch zuckersüß.

Habe ich eigentlich schonmal erwähnt, dass du dich ganz schön anstellst, wenn es ums Waschen geht? Jeden Abend zeterst du wie ein altes Weib, wenn wir dir beim Bettfertig-machen mit dem Waschlappen ankommen. Sowieso kannst du dich ganz herrlich aufregen, wenn dir etwas nicht passt - du meckerst und schreist aus vollem Leibe und wenn du dann hast, was du möchtest, ist sofort alles wieder gut. Kleiner Schauspieler.

Achso und - auch wenn es auf dem ersten Bild nicht so aussieht - du hast eine Staubsauger-Phobie. Wir arbeiten aber daran. Desensibilisierung und so.


Du hast auch begonnen differenzierter mit uns zu interagieren. Wenn wir alle zusammen am Tisch sitzen und dein Bruder die Arme hebt ("So doß wie er kann!"), hebst du auch die Arme. Wenn du die Arme hebst und wir dann alle mitmachen, freust dich wie ein Schneekönig. Vor kurzem haben wir begonnen "Piep Piep Piep" beim Essen zu sagen und auch das findest du total spannend.

Deine Laute werden immer vielfältiger. Ab und an gibst du passende Antworten auf unsere Fragen, was bei uns immer wieder Gelächter auslöst - es ist einfach zu süß, wie du mit uns sprichst. Ja, manchmal glaube ich wirklich, dass du schon sehr viel verstehst, zumindest intuitiv. Auf deinen Namen hörst du mittlerweile auch, dass heißt du drehst dich zu einem um, wenn man dich ruft.

Mein Bebie, so langsam aber sicher verdienst du diesen Namen nicht mehr, denn du bist unaufhaltsam auf dem Weg zum Kleinkind. Bald wirst du Laufen und Sprechen lernen, wirst so richtig deinen eigenen Kopf entwickeln und uns ganz sicher auch mal an den Rand der Verzweiflung führen. Allerdings muss ich schon sagen, dass ich bei dir in vielem wesentlich entspannter bin, als ich es bei deinem großen Bruder damals war. Die Erfahrung macht eben doch gelassen. Trotzdem bist du einfach nicht wie dein Bruder und es wäre falsch, alle bisherigen Erkenntnisse auf dich zu kopieren. Du bist du selbst und sollst dich auch frei entfalten können.

Mein Sonnenschein, ich bin so glücklich dass du bei uns bist. Das Leben mit dir ist einfach wundervoll und ich könnte dir den ganzen Tag beim Spielen, Lachen, Toben, Laufen, Essen, Krabbeln, Brabbeln, Keckern und Träumen zuschauen. Oft genug schlägt mein Herz wilde Purzelbäume, wenn ich euch, meine wundervollen, einzigartigen Kinder, anschaue. Ich bin so unglaublich stolz darauf so tolle Söhne zu haben, die mein Leben mit Liebe, Freude und Lachen erfüllen.

Mein kleiner Mann, du erhellst mein Leben und ich würde einfach alles dafür tun, dass es dir gut geht und du glücklich bist. Bleib wie du bist mein Engel, du bist einfach perfekt. Ich liebe dich. Wie verrückt.

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