11 Monate. Unglaublich. Es ist wirklich unfassbar, dass du, mein kleines Baby, jetzt schon fast ein Jahr alt bist. Ich habe das Gefühl, dass die Zeit mit zwei Kindern noch mehr an einem vorbei rast, obwohl ich wirklich oft versuche, die Zeit mit euch ganz bewusst in mir aufzunehmen und ich genieße wirklich fast jeden Tag mit euch. Trotzdem bist du jetzt schon so ein großer kleiner Junge und von meinem kleinen, hilflosen Bebie ist nicht mehr viel übrig.
Du läufst. Das überrascht jetzt nicht wirklich, denn du warst ja ohnehin motorisch schon sehr weit und so war es nur eine Frage der Zeit, dass du das mit dem Laufen auch raus hast. Trotzdem sind wir natürlich total stolz auf dich, eh klar. Deine ersten Schrittchen hast du am 23. Januar gemacht und bist dann auch erstmal bei Mini-Schrittchen geblieben, bis du letzte Woche dann plötzlich fünf, sechs, sieben Schritte gegangen bist. Seitdem gibt es kein Halten mehr und du läufst eigentlich nur noch herum. Ich staune immer wieder darüber, wie du das alles in so kurzer Zeit lernst.
Auch ansonsten ist bei dir unheimlich viel passiert. Zum einen hörst du jetzt ganz eindeutig auf deinen Namen und kennst auch unsere Namen und reagierst entsprechend darauf. Du räumst leidenschaftlich Sachen aus und wieder ein, ganz egal was. Zum Beispiel packst du regelmäßig alle möglichen Dinge in den Blumentopf der Pflanze im Wohnzimmer, nach denen wir uns dann einen Wolf suchen. Außerdem liebst du es die Waschmaschine einzuräumen und seit du Laufen kannst, räumst du ganz gezielt die Sachen vom Wäschekorb in die Waschmaschine. Ich hoffe deine Bereitschaft im Haushalt mit zu helfen bleibt auf diesem Niveau.
Steckspiele haben es dir ebenfalls angetan. Du versuchst die Holzbausteine auf den Zug aufzufädeln oder die Ringe auf die Ringpyramide zu stapeln. Eine CD-Spindel hat dich auch sehr ausdauernd beschäftigt und den Formensortier-Ball schleppst du mehrfach täglich an, damit man dir die Formen heraus holt. Natürlich brauchst du beim Einsortieren noch Hilfe, aber es klappt immer besser.
Ich habe deine Haare wieder geschnitten und leider sind deinen tollen Löckchen seitdem verschwunden. Ich hatte gehofft sie würden zurück kommen, wenn deine Haare wieder etwas gewachsen sind, aber es sieht eher nicht so aus. Seitdem hast du einen völlig neuen Look und siehst noch weniger wie ein Baby aus.
Seit einiger Zeit gehen wir regelmäßig zum Kinderturnen und auch hier hast du immer Spaß. Während dein großer Bruder eher schüchtern und zurückhaltend ist, sprintest du einfach drauf los, egal wie viele andere Kinder herum springen. Du krabbelst dazwischen herum, läufst an Geräten entlang und suchst dir Beschäftigung. Natürlich schaust du auch immer wo wir sind und kommst auch mal zurück um dich kurz anzukuscheln, aber im Prinzip bist du völlig selbständig im Spiel. Eben genauso wie Zuhause.
Du bist ein absolutes Kuschelkind. Wenn du auf den Arm möchtest, klammerst du dich richtig an uns fest, eben wie ein richtiges Klammeräffchen. Du brauchst unglaublich viel Nähe und körperliche Zuwendung, die du natürlich auch bekommst.
Nach wie vor Stille ich dich nach Bedarf, wobei der Bedarf nur zum Einschlafen und Nachts besteht. Dieses Einschlaf-Stillen ist eigentlich eine prima Sache, denn du schläfst fast immer innerhalb weniger Minuten ein. Das Problem ist eben nur, dass du glaubst nur so auch weiterschlafen zu können, wenn du aufwachst. Das gilt tagsüber genauso wie Nachts. Also spurte ich ungefähr alle 45 Minuten zu dir, gebe dir den Schnuller oder lege dich wieder an. Die Nächte sind gerade wirklich sehr bescheiden, denn du klebst gefühlt die ganze Nacht an mir und der Brust. Ich bin gespannt, wie lange ich das noch so mit machen kann und will und wie sich das Abstillen dann irgendwann gestalten wird. Halbherzige Versuche von mir hast du mit markerschütterndem Geschrei quittiert, daher warte ich noch etwas, denn momentan möchte ich den Weg des geringsten Widerstandes gehen. Wenn es soweit ist bekommen wir das schon hin.
Aufgrund deiner motorischen Fähigkeiten haben wir unseren Schlafplatz nun auf eine große Matratze ins Kinderzimmer verlegt, so muss ich keine Angst mehr haben, dass du aus dem Bett purzelst. Außerdem kannst du nun ganz alleine in dein Bett klettern und tust das auch, wenn du müde wirst.
Du hast immernoch zwei Zähne. Ich vermute aber, dass die Schneidezähne gerade in Arbeit sind, zumindest ist der Kiefer oben ordentlich geschwollen und du hast auch immer wieder Tage, an denen du etwas komisch drauf bist.
Die fehlenden Zähne halten die aber nicht davon ab, so gut wie alles zu zerkleinern. Du futterst momentan wie ein Scheunendrecher und kannst kaum genug genug bekommen. Ich darf gar nicht darüber nachdenken, was du in deinem zarten Alter schon alles gegessen hast - vom Käsekuchen, über Schokopudding, Muffins, Oliven und Ketchup bis hin zum Katzenfutter war alles dabei. Du bist nicht besonders wählerisch, nur Brot magst du gerade nicht, es müssen schon Brötchen oder Toastbrot sein. Mittags koche ich immer was leckeres (und gesundes) für uns und bisher hast du noch nichts verschmäht. Das Highlight für mich ist, wenn du Nudeln mit Tomatensoße. Ein Bild für die Götter. Die Tomatensoße verteilt sich übers ganze Gesicht und du lässt es dir meist nicht nehmen, diese großzügig mit beiden Händen auch in die Haare einzuarbeiten. Herrlich. So macht Essen Spaß. Du versuchst dieses komische Ding mit den Zacken vorne dran beherrschen zu lernen und übst das Aufpieksen.
Mein Bebie-Schatz, in nur einem Monat wirst du ein Kleinkind sein. Ich weiß dass diese Phrasen sehr überstrapaziert sind, aber es kommt mir wirklich so vor, als wärst du letzte Woche erst geboren worden. Die greifbaren Erinnerungen an diese Anfangszeit sind zwar leider schon in weite Ferne gerückt, aber trotzdem kann ich es nicht fassen, wie schnell das alles ging. Ich schaue dich an, so ganz bewusst, und sehe, dass du so gar kein Bebie mehr bist. Du läufst, du quatschst Ma-Ma-Ma-Ma, Eia-Eia-Eia-Eia, schreist ganz laut und lachst dich darüber kaputt, winkst, klatschst und keckerst.
Du strahlst eine unglaubliche Lebensfreude aus und steckst mich damit jeden Tag aufs Neue an. Ich genieße die Zeit mit dir und auch deinem Bruder so sehr und wünschte, es könnte immer so weiter gehen. Einfach leben, jeden Tag nehmen wie er ist, ohne Sorgen, Zwänge und Druck. Etwas Zeit bleibt uns noch, denn das Arbeitsleben muss noch etwas auf mich warten.
Engelchen, ich liebe dich. Mit jeder Faser meiner Selbst, so sehr, dass es manchmal weh tut. Du bist so unglaublich bezaubernd und bringst mein Herz wirklich jeden Tag mit deiner freundlichen, lustigen, liebevollen Art zum Überlaufen. Mein kleiner Funkelstern, ich werde immer für dich da sein und würde alles für dich tun.
Ich hoffe du schaffst es dir deine lebensbejahende Art zu erhalten und wirst immer so positiv und strahlend durchs Leben gehen. Ich werde noch ein Stück weit mit dir gehen, dich ab und an tragen und halten, dir zur Seite stehen und immer da sein, wenn du mich brauchst. Versprochen.
Hiç yorum yok:
Yorum Gönder