25 Ocak 2016 Pazartesi

Warten

Seit 12. Mai 2014 warten wir.

An diesem Tag hatte mein Mann einen Bewerbungstermin auf eine Stelle in meiner Heimat an der Mosel. Eigentlich hatten wir schon drei, vier Wochen danach auf einen Zu- oder Absage gehofft, aber nun warten wir tatsächlich schon seit 10 Wochen.

Von dieser Entscheidung hängt für uns so unglaublich viel ab. Sollte er die Stelle bekommen haben, müsste mein Mann die Stelle bereits nach den Sommerferien antreten, welche in Rheinland-Pfalz Anfang September zu Ende gehen. In der Zeit von jetzt bis dahin müssten wir sämtliche Formalitäten regeln: Unser Haus verkaufen, ein neues Haus oder eine Mietwohnung an der Mosel finden, die vorzeitige Beendigung unseres Kredites regeln und ggf. einen neuen Aufnehmen, den Umzug organisieren und durchführen, sämtlichen Papierkram machen und all die vielen Dinge, die da noch so dran hängen. Dafür hätten wir nach heutigem Stand noch circa sechs bis acht Wochen Zeit.

Im Mai und Juni war ich noch wirklich positiv gestimmt, dachte wir würden bald Bescheid bekommen und könnten alles noch rechtzeitig regeln. Mittlerweile setzt uns die Warterei ganz schön zu, weil wir einfach nichts planen oder in die Wege leiten können, ohne eine Ahnung zu haben, ob und wann wir etwas davon umsetzen können. Wir leben zwischen zwei Welten, weil wir keine langfristige Planung machen können oder wollen. Bei allem, was wir so planen, ist der Nebensatz gleich "...wenn wir dann noch hier sind". Das ist auf Dauer wirklich anstrengend und das Thema beschäftigt einen unbewusst permanent.

Der Zeitpunkt jetzt wäre einfach perfekt. Der Große wird im August drei Jahre alt und käme dann nicht hier sondern an der Mosel in den Kindergarten (wobei das jetzt nochmal so ein separates Thema ist, wahrscheinlich wird er so oder so erst nächstes Jahr dort hin gehen) und würde seine ersten Freunde in der neuen Heimat finden. Alle weiteren Umstände kann man ihm gut erklären. Der Kleine ist noch so klein, dass er das natürlich alles mitbekommen, aber auch sehr schnell überwinden würde.

An manchen Tagen, bin ich sicher, dass mein Mann die Stelle bekommen wird. An anderen kann ich kaum glauben, dass wir so viel Glück haben sollen. Ich bin völlig hin und her gerissen und hoffe, dass die Warterei nun wirklich bald ein Ende hat. Ich will endlich wissen woran ich bin, ob die Sehnsucht nach meiner Heimat, meiner Familie, meinen Freunden bald ein Ende hat, oder ob wir wieder bei Null anfangen müssen, mit einer neuen Bewerbung, wieder mit Wartezeit, wieder mit Ungewissheit.

Warten. Konnte ich noch nie gut. Offizieller Stellenbeginn wäre übrigens der 1. August. So langsam sollte doch dann wirklich mal mit einer Antwort zu rechnen sein.

Hiç yorum yok:

Yorum Gönder