13 Ocak 2016 Çarşamba

"Das tut Bebie doch weh!"

Eigentlich ist sie ganz groß, die Liebe für den kleinen Bruder.

Das Baby wird Morgens mit "Gudn Moogn Bebie!" begrüßt; er soll immer mit rein zur Tagesmutter, wenn das Igelchen weg gebracht wird; das Baby bekommt täglich viele feuchte Küsse und wird ständig liebevoll gestreichelt (Muddi ist sehr neidisch!); er soll überall mit hin kommen; der große Bruder strahlt übers ganze Gesicht, wenn das Bebie geschlafen hat und endlich wieder wach ist - "Bebie is aufstannen!"; dem Bebie wird Spielzeug weg genommen, aber oft auch ein anderes dafür gebracht; das Bebie muss Abends beim Vorlesen mit dabei sein und bekommt immer einen Gute-Nacht-Kuss (im Gegensatz zu Mama *grummel*; ihm wird jegliches Essen in den Mund gesteckt (findet Bebie toll, Muddi nich so); der Große zeigt dem Kleinen, wie man am besten mit dem Spielbogen spielt und die beiden tollen ständig nebeneinander auf der Krabbeldecke rum, meist in Verbindung mit stürmischen Umarmungen.

Alles in allem würde ich sagen, das Igelchen erfreut sich an seinem kleinen Bruder, zeigt bisher kaum Eifersucht und hat völlig akzeptiert, dass jetzt hier eben noch ein Kind rum turnt.

Dann gibt es da aber auch diese anderen Momente, so wie heute. Der Große war schon den ganzen Nachmittag leicht überdreht und das bekam auch der Kleine zu spüren. Er haute ihm ein Stofftier auf den Kopf, piekste ihn mit einem Buntstift in den Bauch, trat ihn und haute auch immer wieder nach ihm. Meine erste, unmittelbare Reaktion ist meist ein lautes "Nicht Bebie hauen!" oder auch einfach nur "Hey!". Im nächsten Moment erkläre ich dem Igelchen ruhig und in normalem Tonfall, dass ich nicht möchte, dass er Bebie haut, weil das weh tut. Meist belasse ich es bei dieser Erklärung, denn er schaltet sowieso ab, wenn ich weiter aushole und vermeintlich sinnvolle Gründe vorbringe. Außerdem ist das ja der Kern der Sache.

Dabei habe ich gar nicht das Gefühl, dass er seinen kleinen Bruder in dem Moment nicht mag oder ihm ernstlich weh tun will, es kommt mir eher vor wie ein Austesten, à la Was-passiert-wenn-ich-den-Stift-in-Bebie-rein-stecke oder Wie-reagiert-Mama-wenn-ich-das-Bebie-schlage. Wenn der Kleine infolge einer seiner Aktionen weint, will er ihn meistens auch sofort streicheln oder küssen. Absicht ist es trotzdem häufig.

Mein großes Problem ist, dass ich nicht so richtig weiß wie ich mit der Situation umgehen soll. Ich möchte grundsätzlich nicht, dass er dem Bebie irgendwie weh tut. Ich lasse ihn auch mal etwas gröber mit dem kleinen Mann umgehen, denn der verträgt viel mehr als mein zartes Mama-Herz denkt - solange er ihn nicht absichtlich schlägt. Ich will dem Igelchen nicht das Gefühl geben, dass er ständig ausgeschimpft wird während das Baby immer nur liebevoll angeflötet wird. Daher vermeide ich ein richtiges Schimpfen so gut wie es geht (ihr kennt das, an manchen Tagen klappt das besser, an anderen weniger) und versuche es mit Erklärungen, wobei ich weiß, dass er mit seinen zwei Jahren ohnehin noch nicht zu Empathie fähig ist und sein Verhalten in dem Moment eigentlich nur ändert, um mir einen Gefallen zu tun.

Welche Erfahrungen habt ihr da gemacht? Vermeiden kann man diese Situationen ohnehin nicht, oder? Wie geht man damit am besten um, ohne ständig mit Nicht-hauen-Lass-das-bitte-das-tut-weh um sich zu werfen?

Hiç yorum yok:

Yorum Gönder